Es dürfte der Traum vieler jungen Mädchen sein, auf einem Reiterhof aufzuwachsen – so wie Marith Prießen, deren Eltern den „Priehsenhof“ in Wachtendonk am Niederrhein betreiben. Zusammen mit ihrer Oma besuchte die kleine Marith gerne die Fußballspiele ihres älteren Bruders Henning beim TSV Wachtendonk/Wankum und eines Tages stand sie selbst bei ihrem Heimatklub zwischen den Pfosten. Dass es nicht dabei blieb und Marith in der C-Jugend von der Torfrau zur Feldspielerin umfunktioniert wurde, war im Hinblick auf ihre weitere Karriere, die mit dem Wechsel zum FCR 2001 Duisburg Fahrt aufnahm, kein allzu schlechter Schachzug. Nachdem die Abwehrspezialistin 2010 in Krefeld ihr Sportabitur bestand, wechselte sie zu Bayer 04 Leverkusen, wo sie zur Leistungsträgerin in der Frauen-Bundesliga avancierte und nebenbei eine Ausbildung zur Bürokauffrau abschloss. 2014 hat die 24-Jährige ein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Fern-Uni Hagen aufgenommen – mit dem Ziel, eines Tages als Unternehmensberaterin zu arbeiten. In ihrer Freizeit unterstützt die U20-Weltmeisterin von 2010 ihren Freund Markus, der in der Regionalliga Südwest kickt. Auch auf den elterlichen „Priehsenhof“, der nicht nur dank der kickenden Tochter an Bekanntheit gewonnen hat, kehrt sie gerne zurück: Während Marith sich als Fußballerin einen Namen gemacht hat, sammelt ihr Bruder Henning Pokale als Springreiter.